Einer der Höhepunkte im Arbeitsleben eines Forschers ist der Besuch von Konferenzen. Hier darf man, sofern man von Programmkomitee der Konferenz dafür ausgewählt wurde, seine Forschungsergebnisse vorstellen und trifft Forscherkollegen aus der ganzen Welt mit denen man ansonsten höchstens via E-Mail oder Telefon kommuniziert.
Ich fuhr letzte Woche zur ETAPS nach Grenoble und das gleich aus zwei erfreulichen Gründen
- zum einen um die Ergebnisse gemeinsamer Forschungen mit Jan Leike zu präsentieren
- zum anderen um das Team ”Ultimate Automizer” bei der Software Verification Competition zu vertreten.
Da die Konferenz so nahe bei Freiburg veranstaltet wird, bleibt mir eine weite Flugreise erspart und ich bin schon nach sechsstündiger Bahnfahrt am Ziel. In Grenoble übernachte ich in einem Hotel am Bahnhof und teile mir ein Zimmer mit Alex, einem Kollegen aus Freiburg.
Die Konferenz findet ebenfalls direkt neben dem Bahnhof im “World Trade Center of Grenoble” statt.
Wie üblich bekommt man zu Beginn ein Namensschild und eine Tasche mit Informationen und unnötigen Werbegeschenken.
Meist finden mehrere Vorträge parallel statt. Einer in einem großen kinoähnlichen Saal und bis zu drei in schmalen aber sehr länglichen Räumen. Ich bin sehr froh, dass meine Vortäge in großen Saal stattfinden, denn in den kleinen Sälen können sich Vortragender und Zuhörer der hinteren Reihen kaum sehen.
Das offizielle Programm dauert von 9 Uhr bis 18 Uhr und wird von zwei 30 minütigen Kaffeepausen und einer 90 minütigen Mittagspause unterbrochen. Zum Mittagessen gibt es ein Buffet das im Stehen gegessen wird. Besonders erfreulich für mich: Zu den Kaffeepausen gibt es Süßgebäck und Frischmilch aus Flaschen (also nicht nur Kodensmilch für den Kaffee). Ich besuche nicht alle Vorträge und nutze die Zeit lieber um mich mit anderen Forschern zu unterhalten.
Ein Anlass für den Konferenzbesuch war es, dort die Ergebnisse gemeinsamer Forschung mit Jan Leike in einem Vortrag zu präsentieren. Für diesen Vortrag bekam ich 30 Minuten Zeit. Davon darf ich bis zu 25 Minuten vortragen, die verbleibenden 5 Minuten sind für Fragen der Zuhörer reserviert. Üblicherweise schließt der vortragende Informatiker seinen Laptop an den Videoprojektor des Vortragsraumes an und zeigt während des Vortrages seine sogenannten Vortragsfolien. Die Vortragsfolien sind eine Reihe von Bildern die Text, Diagramme und Formeln enthalten. Meine Vortragsfolien habe ich mit LaTeX Beamer erstellt, ich hätte dafür aber auch Microsoft PowerPoint verwenden können.
Der Zweite Anlass für den Konferenzbesuch war die Software Verification Competition. Dies ist die “Weltmeisterschaft” für Werkzeuge zur Softwareverifikation. Zusammen mit Kollegen und Studenten entwickle ich solch ein Werkzeug zur Softwareverifikation, nämlich den Ultimate Automizer, und deshalb nahmen wir an dieser Weltmeisterschaft teil. Der eigentliche Wettkampf fand schon im November statt, doch auf dieser Konferenz werden die Ergebnisse und Teilnehmer offiziell vorgestellt und ich war hier als Vertreter unseres Teams. Unsere Ergebnisse waren zwar sehr unbefriedigend, trozdem ist diese Konferenz eine gute Möglichkeit eine mittlerweile verbesserte Version unseres Werkzeuges Ultimate Automizer vorzustellen. Hierfür gibt es auf der Konferenz zwei Gelegenheiten. Zum einen darf jedes Team bei der Präsentation der Ergebnisse in einem fünfminütigen Vortrag das eigene Werkzeug vorstellen. Ich verwendete dafür diese Vortragsfolien. Zum anderen waren die Konferenzbesucher in einer Mittagspause und einer Kaffepause eingeladen sich alle Werkzeuge zur Softwareverifikation genauer anzuschauen. Dafür bekam jedes Team eine Stellwand um dort sein Werkzeug mit Hilfe eines Posters genauer zu erklären. Wir hatten dafür dieses Poster erstellt.
Die Regeln dieser Software Verification Competition werden von einer Jury festgelegt. Jedes Team entsendet ein Teammitglied in diese Jury. Auf dieser jährlich stattfindende Konferenz treffen sind dann alle Jurymitglieder um das weitere Vorgehen zu besprechen und über neue Beschlüsse abzustimmen. Dafür gibt es auch zwei offizielle Termine. Eine öffentliche Diskussionsrunde bei dem jeder interessierte Ideen einbringen kann und ein nicht-öffentlichen gemeinsames Abendessen aller Jury Mitglieder.