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Das Essen in Bangalore (oder ganz Indien?)

Ich hatte schon von der Speisekammer im Büro berichtet. Dort findet man aber, abgesehen von Obst und ein paar Fertiggerichten für die Mikrowelle, kein indisches Essen. Zum Mittagessen bei Microsoft, oder in Restaurants bekomme ich aber “echtes” indisches Essen.

Das im letzten Artikel verlinkte Sendung mit der Maus Video beschreibt das Essen welches es hier gibt schon ganz gut.

Ich will für meine Beschreibung ein bisschen vereinfachen und sagen, dass eine Hauptmahlzeit aus zwei Bestandteilen besteht: Einer Grundlage und den Beilagen. Nehmen wir als Beispiel Schnitzel mit Pommes und Salat. Hier sind die Pommes die Grundlage, weil diese billig sind, viele Kohlenhydrate enthalten und wohl am meisten zur Sättigung beitragen. Schnitzel und Salat sind die Beilagen.

Brot und Reis, die Grundlagen

Grundlagen hier sind “nur” Reis und Brot. Kartoffeln gehören hier wie jedes andere Gemüse zu den Beilagen. Andere Getreideprodukte wie z.B. Nudeln gibt es nicht. Der Reis unterscheidet sich nicht von dem was man aus Deutschland kennt. Er wird pur oder mit kleinen Gemüsestückchen oder gewürzt serviert. Was man hier als Brot bezeichnet unterscheidet sich aber Grundlegend von dem was man aus Deutschland kennt. Das Brot ist eine Art Fladenbrot, welches die Form eines kleinen Pfannkuchen hat und warm serviert wird. Davon gibt es viele verschiedenen Varianten z.B.  Roti, Naan oder Puri . Viele davon gibt es nicht nur pur sondern jeweils auch in einer Form in der der Teig mit Gemüsestücken versehen wurde.

Zu einer großen Mahlzeit isst man typischerweise meist beides: Brot und Reis.

Curry, die (einzige?) Beilage

Ich würde sagen, die Indische Küche kennt nur eine Art Beilage. Diese wird Curry genannt und es gibt sie in sehr vielen Varianten. Man könnte Curry als einen Eintopf, bei dem die Grundlage (also z.B. Reis) weggelassen wurde, bezeichnen. Ein Curry ist meist sehr aufwändig zubereitet. Die Konsistenz kann von fest bis ganz flüssig variieren. Meist sind die Currys sehr stark gewürzt und die Anzahl der Zutaten ist hoch. Ich kann oft kaum eine Zutat in einem fertigen Curry identifizieren. Das Gemüse wird dabei sehr ausgiebig gekocht. Das entspricht nicht meinem Geschmack aber tötet Krankheitserreger bei der Zubereitung ab.

Beliebt ist, für seine Mahlzeit nicht ein Curry, sondern viele in kleinen Portionen zu wählen. Diese bekommt man dann in kleinen silbernen Schüsseln serviert.

Die Currys sind meist sehr scharf. Ich würde sagen, die meisten sind schärfer als die schärfste Mahlzeit die ich in Deutschland je gegessen habe.

Bisher war noch nichts so scharf, dass ich es unerträglich gefunden hätte. Meine Geschmacks- (und Geruchs-) Nerven sind aber nicht trainiert die verschiedenen Schärfenuancen wahrzunehmen. Ich nehmen viele Mahlzeiten hier hauptsächlich mit dem Tastsinn der Zunge wahr, der Rest der Wahrnehmen ist: Schmeckt extrem scharf, riecht nach dem immer ähnlichen Gemisch.

Tischmanieren, Essen ohne Besteck

In Indien isst man traditionell mit den Fingern der rechten Hand und ohne Besteck.

Beim Brot funktioniert das folgendermaßen: Man reißt zunächst ein kleines Stückchen ab. Dies ist nicht ganz einfach ist, denn man darf ja nur die rechte Hand benutzen. Falls man ein festes Curry ist, greift man nun mit dem Brot zwischen den Fingern ein bisschen Curry, falls man ein flüssiges Curry ist, formt man mit dem Brot einen Beutel und tunkt diesen in das Curry. Anschließend schiebt man das ganze schnell in den Mund.

Isst man Reis, kippt man das Curry über den Reis, formt aus einem bisschen Reis ein Bällchen und schiebt sich dies in den Mund.

Unter jungen Inden ist es aber beliebt mit Besteck zu essen. Ich schätze bei Microsoft Research isst jeder zweite mit Besteck. Bisher wurde mir aber in jedem Restaurant auch  Löffel und Gabel serviert. Messer gibt es meist nicht.

Da ich möglichst viel des indischen Leben nachvollziehen möchte habe ich zu Beginn nur mit den Fingern gegessen. Mittlerweile esse ich nur noch mit Besteck. Der Grund? Die   meisten Currys riechen sehr scharf. Der Geruch blieb mir für Stunden an der Fingern  haften. Einziger Ausweg: Die Hand sehr sehr gründlich mit Seife waschen. Der Nachteil daran: Der Geruch der parfümierten Seife blieb mit für Stunden an den Fingern haften, was besonders beim nächsten Essen unangenehm war.

Mir was nie bewusst, dass Besteck verhindert dass man bei Essen den Geruch der eigenen Finger wahrnimmt. Möglicherweise auch ein Grund weshalb gute Restaurants besonders langes Besteck haben.

Das Essen mit den Fingern ist wahrscheinlich auch ein Grund weshalb man sich in Indien nicht per Handschlag begrüßt.

Frühstück - Mittagessen - Abendessen

Welche Speise isst man hier eigentlich wann? Die Antwort ist einfach: Brot/Reis mit Curry (natürlich sehr scharf) ist das typische Essen für jede Tageszeit.

Einzige Ausnahme: Zum Frühstück ist auch ein sogenannter Dosa beliebt. Ein Dosa ist auch ein indisches Brot, welches aber frittiert und zusammengerollt serviert wird. Gegessen wird der Dosa zusammen mit einer weißen und einer roten Soße. Da beide Soßen keine Gemüsestückchen enthalten bin ich mir nicht sicher ob man diese auch als Curry bezeichnet.

Fleisch? Fisch?

In diesem Artikel wird nie Fleisch oder Fisch erwähnt? Die meisten Inder sind Vegetarier viele Restaurants verkaufen weder Fleisch noch Fisch. Bei Microsoft gibt es Mo, Mi und Fr jeweils ein Curry in dem auch Fleisch oder Fisch enthalten ist. Meist ist die einzige Fleischsorte die verkauft wird Huhn. Andere Fleischsorten sind sehr teuer, Rindfleisch ist in meinem Bundesstaat sogar verboten.

Dessert

Es gibt hier eine Vielzahl von Süßigkeiten, die ich nicht kannte. Diese sind süßer als deutsche Süßigkeiten und ich vermute, dass sie auch mehr Fett enthalten.

Ein paar mal hatte ich ein Eis zum Nachtisch. Das linke Bild zeigt ein Eis, welches als Block serviert wird, und kleine Geleestückchen enthält. Das rechte einen “Schwarzwaldbecher”.

Restaurants

Service wird auch in den Restaurants großgeschrieben. In manchen bekommt man man einen Teller aus dem man isst und jeder zubereitete Bestandteil wird in einer extra Schüssel serviert. Die Speisen muss man aber nicht selbst von den Schüsseln in den Teller befördern. Man wird ständig von einem Kellner beobachtet. Immer wenn der Teller aus dem man isst bald leer wird, kommt der Kellner und schöpft von den Schüsseln in den Teller.

Wasser ist immer kostenlos inklusive und man bekommt davon beliebig viel.

Eine reichhaltige Mahlzeit im Restaurant kostet umgerechnet 2-4 Euro.

Pizza Hut In der Nähe gibt es auch eine Pizza Hut Filiale. Für eine Pizza mit Fleisch sind die Preise ähnlich wie in einer günstigen Freiburger Pizzaria. Vegetarische Pizzen sind etwas günstiger. Es gibt auch Pizzen die nicht scharf sind, trotzdem schmecken sie anders als alle Pizzen die ich bisher gegessen hatte. Für viele (indische) Praktikanten bei Microsoft ist dies das Restaurant mit dem Höchsten Stellenwert. Mir gefällt, dass es hier Salat gibt.

Wie ich mich über Indien Informiert habe

Für solch einen langen Auslandsaufenthalt sollte man sich gründlich informieren. Ich hatte dafür eine besonders professionelle Quelle: Die Sendung mit der Maus.

Die Sendung mit der Maus: 22.11.2009, Indien Spezial: Essen mit der Familie

Die Sendung mit der Maus: 08.11.2009, Indien Spezial: Kultur und Kleidung

Die Sendung mit der Maus: 29.03.2009, Indien Spezial: Götter und Religion

Die Sendung mit der Maus: 15.03.2009, Indien Spezial: Schule

(Vielen Dank an Xiaolin, der mir diese Links geschickt hatte.)

Im Nachhinein muss ich sagen: Diese vier Videos zeigen die Wichtigsten Unterschiede zu Deutschland und sind sehr zu empfehlen.

Ein Kommentar zum ersten Video:

Mit den Sanitären Einrichtungen geht es mir hier besser als dem Ralph von der Sendung mit der Maus. In Gästehaus, Büro und alle Restaurants in denen ich bisher war gab es Toilettenschüsseln wie man sie von zu Hause kennt.

Statt diesem Wasserhahn zu Reinigung (aus dem Video) gibt es hier überall so eine “Duschbrause” wie auf dem folgenden Foto.

Außerdem gibt es in Gästehaus, Büro und ca. der Hälfte der Restaurants in denen ich bisher war auch Toilettenpapier. Ich denke aber dies liegt daran, dass ich hier in einem der wohlhabendsten Stadteile einer Großstadt bin.

Arbeitsweg

Der Fußweg zu vom Gästehaus zum Büro: Zunächst ca. 200m an einer der Hauptverkersstraßen entlang. Die Qualität des hier sichtbaren Gehweges ist für eine Hauptverkehrsstraße (und die lokalen Verhältnisse) sehr gut.

Ab jetzt geht es auf Nebenstraßen weiter. Auf diesen Nebenstraßen läuft man in der Regel auf der Straße. Der Gehweg ist voller Bäume und wird nur benutzt um Autos auszuweichen. Diese Rennstreckenoptik, die gestreiften Bordsteinkanten, gibt es zumindest in meinem Stadtteil sehr oft. Auf manchen Straßen gibt es statt grün-weißen Streifen  rot-orangene Steifen.

An dieser Stelle scheint der Müllplatz der umliegenden Häuser zu sein. Heute liegt ein riesiger Berg Filmstreifen da. Ein Hund sucht darin gerade nach Essbarem.

Masten und Leitungen gehören zum üblichen Straßenbild. Auch Telefonleitungen sind hier oberirdisch verlegt.

Frei laufende Hunde gibt es hier sehr viele (zunächst sehr gewöhnungsbedürftig für mich). Diese Hunde sind nicht mit denen in Deutschland vergleichbar. Sie wurden alle sterilisiert, sind recht scheu und abgemagert. Sie sind meist nicht im Rudel, sondern allein unterwegs, haben Angst vor Menschen und liegen auf der Straße oder suchen nach Müll und hoffen darin etwas essbares zu finden.

Kurz vor dem Büro kommt der Sportplatz einer Schule. Manchmal stehen hier morgens ca. 50-100 Schüler in Reih und Glied und machen auf Anweisung des Lehrers gemeinsam Übungen. Da sie dabei alle Schuluniform tragen wirkt die Zeremonie sehr militärisch. Meist spielen aber nur einige Jugendliche Cricket, Basketball oder Fußball.

Heute wird auf dieser Straße zufälligerweise ein Film gedreht. (Film? Das hatten wir doch gerade schon mal…) Ein Mann telefoniert und rast anschließend mit dem Auto davon. Mehr habe ich von der Handlung nicht mitbekommen.

So sehen die Straßenschilder hier (zumindest in meinem und benachbarten Stadtteilen) aus. Die Beschriftung ist auf Englisch und Kannada. Darunter ein Schild mit Werbung.

Eine Art Eichhörnchen. Von diesen gibt es hier einige. Vermutlich ernähren sie sich, wie die anderen Tiere hier, großteils vom Müll auf den Straßen.

Nach der nächsten Kreuzung kommt links das Büro. Insgesamt ist der Weg 700-750m lang.

Bangalore oder Bengaluru

Wie heißt die Stand in der ich bin nun eigentlich, Bangalore oder Bengaluru?

Auf diese Frage gibt es wohl keine klare Antwort aber eine längere Geschichte.

In Indien werden über 100 verschiedene regionale Sprachen gesprochen. Wie viele davon sich wirklich unterscheiden und wie viele davon nach unserem Verständnis wohl eher unterschiedliche Dialekte sind, kann ich nicht beurteilen. Viele Leute hier bei Microsoft unterhalten sich aber nicht nur aus Höflichkeit gegenüber Gästen auf englisch, sondern auch weil die Sprachen ihrer Heimatregionen zu unterschiedlich sind.

Die regionale Sprache in Bangalore heißt Kannada und verwendet keine lateinischen Buchstaben. Sie wird von ca. 38 Millionen Menschen gesprochen, ist somit relativ wichtig und es gibt auch viele Bücher und einige Filme in dieser Sprache. Es gibt hier auch Menschen, die kein Englisch sprechen (ältere oder ohne Schulbildung) und somit auf ihre regionale Sprache angeweisen sind.

Bangalore wurde im sechzehten Jahrhunder gegründet, also zu einer Zeit als die Briten noch nicht hier waren. Zur Geschichte des Namens der Stadt gibt es verschiedene Versionen in allen klingt der Name der Stadt ähnlich wie Bengaluru. Die Briten konnten diesen Namen nicht aussprechen und tauften die Stadt in Bangalore um.

In den letzten Jahren gab es in Indien einen Trend sich auf seine Wurzeln zu besinnen und sich von den englischen Städtenamen zu trennen. So heißt z.B. Bombay seit über zehn Jahren offiziell Mumbai. Die Regierung “meines” Bundesstaates beschloß 2006 Bangalore in Bengaluru umzubenennen. Der offizielle Umbennenungsprozess aber noch nicht abgeschlossen (die indische Bürokratie ist nicht die schnellste).

Mein Eindruck ist: Nationalisten ist die Umbennenung sehr wichtig, der Rest der Bevölkerung ist auch dafür, es ist ihnen aber ziemlich egal ob und wie schnell dieser Prozess vorankommt.

Somit werden wohl noch Jahre beiden Namen gleichzeitig verwendet werden.

Beim Arbeitgeber

Die “Firma”

Microsoft Research India besteht aus sieben Gruppen die in jeweils unterschiedlichen Teilbereichen der Informatik forschen. Jede Gruppe besteht aus 4-8 Forschern. Dazu kommen Praktikanten (wie ich) und Besucher. Besucher arbeiten hier einige Wochen an einem Forschungsthema, der Unterschied zum Praktikanten scheint mir hauptsächlich im rechtlichen Status und der Bezahlung zu liegen. Oft kommen auch Gäste, die nur einen Vortrag geben oder ein paar Tage bleiben um neue Ideen auszutauschen. Umgekehrt sind die hier beschäftigten Forscher oft auf Reisen, selten sind alle Mitarbeiter da. Wie bei uns an der Uni gibt es noch Mitarbeiter die sich um die Verwaltung und Computer kümmern und jede Menge Service- und Sicherheitspersonal dazu später mehr…

Einmal pro Woche gibt es eine kurze gemeinsame Besprechung, bei der ein Großteil der Forscher anwesend ist. Im Anschluss trägt ein Gast oder ein Forscher über seine aktuelle Arbeit vor. Dies ist aber auch schon die einzige Gruppenübergreifende Veranstaltung.

Der erste Arbeitstag

Um 10Uhr geht es los. Zusammen mit drei anderen Studenten die heute beginnen werde ich an der Rezeption begrüßt. Wir bekommen das Gebäude gezeigt, unsere Gruppe vorgestellt und von verschiedenen Personen jede Menge Vorträge.

Z.B.: Die Geschichte von Microsoft. Wie die Computer zu bedienen sind. Welche Gefahren im Internet lauern. Welche Formulare wir ausfüllen müssen. Das es aus Umweltschutzgründen besser ist, E-Mails auf dem Bildschirm zu lesen, statt diese Auszudrucken. Welche Person der Ansprechpartner für welche Fragen ist. Funktion der technischen Geräte (Telefon, Videokonfrerenz,…). Mülltrennung: Es gibt hier nicht nur einen Mülleimer sondern zwei! Einen für Biomüll, einen für alles andere.

Ich kann nicht immer einordnen was davon “typisch Indien”, was “typisch Großkonzern” und was typisch für ein Unternehmen mit internationalen Beschäftigten ist. Diese Einführungen dauern den ganzen Tag. Ich habe also kein bisschen produktiv gearbeitet aber ich befürchte das war unvermeidbar.

Das Büro

Unsere Gruppe ist, zusammen mit einer weiteren Gruppe, im dritten Stockwerk des Gebäudes. In der Mitte des Stockwerkes befindet sich ein Großraumbüro. In diesem sitzen die Praktikanten und Besucher.

Das Großraumbüro hat nur auf der Nord und der Südseite Wände. An den anderen Seiten, grenzen kleine Büros der Forscher, welche nur durch riesige Glastüren vom Großraumbüro getrennt sind. Die kleinen Büros der Forscher haben riesige Fenster nach draußen. Dies (durch Fenster und Glastüre) ist aber auch der einzige Weg auf dem Tageslicht ins Großraumbüro dringen könnte. Es gilt in Indien als besonders elegant das Tageslicht zu meiden. Die Jalousien sind üblicherweise den ganzen Tag unten und die Beleuchtung beleibt immer eingeschaltet.

Dies trifft zum Glück nicht auf das Besprechungszimmer zu, hier ist meist eine Jalousie oben. Es ähnelt eher einem Wohnzimmer aber hat ein mittelgroßes Whiteboard (Eine Tafel, weiß statt schwarz, man schreibt mit Filzstiften statt Kreide).

Kleiderordnung

Ich hatte gehört, dass formelle Kleidung in Indien wichtig sei und mich entsprechend vorbereitet. Ich habe hauptsächlich lange (nicht-Jeans) Hosen und Langarmhemden dabei. Außerdem hatte ich extra schwarze Lederschuhe gekauft, denn ich wollte möglichst wenig auffallen. Aber ich habe keinen Anzug mitkommen! Ob das eine kluge Entscheidung war?

Hier angekommen war ich dann doch überrascht: Für Informatiker scheinen Kleiderordnungen weltweit nicht zu gelten. Das mit der formellen Kleidung in Indien mag stimmen. Bei Microsoft spielt das keine Rolle. Kurze Hosen, alte Turnschuhe und zu weite T-Shirt sind völlig angemessen - sofern man Informatiker ist - der Rest des Personal dürfte sich das vermutlich nicht erlauben.

Meine Kleidungswahl hat aber auch Vorteile. Die Klimaanlage bläst ständig 24Grad warme Luft ins Büro. Man spürt den Wind fast überall im Büro. Als ich einen Tag in kurzer Hose und Shirt kam, bin ich bald vom Schreibtisch auf die Dachterrasse umgezogen weil es mir drinnen zu kalt wurde. Lustigerweise haben die indischen Kollegen andere Präferenzen. Sie kommen selten auf die Dachterrasse und rufen den Hausmeister sobald die Klimaanlage nicht läuft.

Die Dachterrasse ist auf unserem Stockwerk und nur einige Schritte von meinem Schreibtisch entfernt. Ich sitze oft auch hier draußen denn das ist die einzige Möglichkeit bei Tageslicht zu arbeiten.

Arbeiten mit einem Windows Computer

Wie erwartet muss ich hier Windows benutzen. Aus Sicherheitsgründen darf ich aber nicht mit dem eigenen Laptop (auf dem ich extra zusätzlich Windows installiert hatte) ins Netzwerk. Mir wird hier ein Rechner bereitgestellt.

Da ich seit Jahren Linux benutze, wurde mir im Vorfeld gelegentlich aufmunternd gesagt: “So schlimm wird das gar nicht. Du wirst sehen, dieses Windows ist gar nicht so schlecht”. Ich dachte dann immer nur erstaunt: “Ja - das erwarte ich auch. Da ich im Büro bei Microsoft sowieso nur einen kleinen Teil meiner üblichen Computertätigkeiten mache, kann die Umstellung nicht so groß sein.”

Da hatte ich mich getäuscht - es wurde schlimm! Noch bevor ich irgendwelche zusätzliche Software installiert hatte (die man dafür verantwortlich machen könnte) ist mir zunächst Outlook, am nächsten Tag der ganze Rechner abgestürzt. Der Administrator rät zum Schutz des Firmennetzwerkes und der Stabilität des Rechners davon ab zusätzliche Programme zu installieren. Da vieles fehlt (LaTex-Entwicklungsumgebung, komfortabler Webbrowser, PDF-Betrachter, SSH-Client, Subversion-Client, Instant Messenger, Wörterbuch Software) lässt sich das aber nicht vermeiden.

Das Arbeiten geht bei weitem nicht so schnell wie vom eigenen Computer gewohnt. Ein Grund dafür ist auch das sehr langsame Internet. Der Datenverkehr muss zunächst über ein Firmeneigenes Netzwerk um den Globus geroutet werden, irgendein Telekommunikationsunternehmen auf diesem Weg hat zur Zeit ein kaputtes Unterseekabel. Auf eine Lösung warten wir nun schon seit 3 Wochen.

Alle paar Tage kommen E-Mails mit Hinweisen, dass  irgendetwas gerade nicht funktioniert oder das eine Software aus Sicherheitsgründen dringend auf den neusten Stand gebracht werden muss. Die im Hintergrund laufende Sicherheitssoftware zwingt mich ab und zu zu einer Sekunden bis Minuten dauernden Zwangspause. Möglicherweise ganz normal für Großkonzerne.

Bevor dieser Beitrag einem Windows-Fan unangenehm Aufstößt will ich noch hinzufügen:  Andere Betriebsysteme haben sicher auch ihre Probleme. Ich denke meine Arbeitsweise hat sich im letzten Jahrzehnt einfach so an bestimme Betriebssysteme und Programme angepasst dass ich mit deren Problemen gar nicht mehr konfrontiert werde. Außerdem werde ich hier mein Bestes geben, dem Windows Betriebssystem zu mehr Zuverlässigkeit zu verhelfen.

Nebensaison für Praktikanten

Das vierte Quartal ist leider eine sehr untypische Zeit für Praktikanten. In unserer Gruppe ist nur ein weiterer. Insgesamt sind es schätzungsweise nicht mehr als 10 Praktikanten und Besucher. Außer mir kommen alle aus Indien. Ich werde möglicherweise niemanden finden der mich auf Reisen durch Indien begleiten möchte.

Barfuß laufen und den ganzen Tag Müsli und Kekse essen

In Freiburg bin ich berüchtigt dafür, dass ich oft Barfuß laufe und im Büro jede Menge Kekse und Müsli esse. Ich hatte mich schon damit abgefunden, dass ich dies in Indien nicht machen kann. Aber auch hier wurde ich positiv überrascht: Auch mein Chef läuft hier manchmal Barfuß. Müsli und Kekse gibt kostenlos so viel mal will.

Jedes Stockwerk hat eine Speisekammer in der man sich jederzeit bedienen kann. Da die Auswahl hier größer ist als im Gästehaus frühstücke ich meist auch hier. Die meisten Kollegen, die keine Familie hier haben machen das ebenso.

Dies ist auch einer der Gründe, weshalb ich per Skype oder Instant Messanger nicht so gut zu erreichen bin. Da ich im Büro mit allem außer Internet gut versorgt bin, ist der Anreiz gering schon vorzeitig nach Hause zu gehen und ich gehe oft erst kurz vor dem Schlafengehen ins Gästehaus zurück.

Essen

Zwischen 12:30 und 13:30 gibt es Mittagessen in einer kleinen Kantine im Erdgeschoss. Normalerweise gehen alle anwesenden Mitglieder aus der Gruppe gemeinsam hin.

Um 17:00 gibt es “Snacks”. Das Küchenpersonal hat einen kleine indischen Imbiss (bisher jeden Tag etwas anders) zubereitet. Die meisten Mitglieder aus der Gruppe gehen zusammen hin.

Service, Service, Service

Wie auch im Gästehaus soll ich mich hier um möglichst wenig kümmern müssen. Das Personal möchte mir für die 750m zur Arbeit gerne ein Taxi rufen, dass natürlich von Microsoft bezahlt werden würde. Das ich zu Fuß gehe wird akzeptiert, stößt aber auf Verwunderung (hauptsächlich beim Service-Personal, die anderen Forscher verstehen mich).

Das ganze Gebäude wird rund um die Uhr von einigen Sicherheitskräften bewacht. Wann ich komme und gehe wird immer notiert. Es ist mir auch nicht gelungen das Gebäude von außen zu Fotographieren. Beim Versuch kam gleich ein Wachmann angerannt, der mich bat das Bild wieder zu löschen.

Das Gebäude selbst ist vollen Servicekräfte. Für einen nicht-Oberschicht-Europäer unvorstellbar. Täglich wird das ohnehin sehr saubere Gebäude geputzt. Die Speisekammer wird mehrmals täglich geputzt und nachgefüllt. “In Indien gibt es keine Privatsphäre” habe ich oft gelesen. Hier trifft das zu. Wenn ich mir in der Speisekammer ein Brot streiche ist es nicht ungewöhnlich dass eine Service-Kraft schon daneben steht um zu kontrollieren ob danach das Nutella Glas ersetzt werden muss oder ein paar Krümel angefallen sind, die man putzen könnte. Tagsüber wird ständig kontrolliert ob Kaffeemaschine, Kühlschrank oder Keksdosen nachgefüllt werden müssen oder schmutziges Geschirr gewaschen werden könnte. Selbst auf der Toilette passiert es gelegentlich dass während ich mein Geschäft verrichte, die Service-Kraft schon daneben steht und wartet weil sie gerade auf dem (mehrmals täglichen) Putz-Rundgang ist.

Arbeitszeiten

In Indien hat man üblicherweise eine sechs-Tage Arbeitswoche. Das gilt aber nicht hier für Microsoft. Hier wird offiziell nur von Mo-Fr gearbeitet. Praktikanten, Besucher und vereinzelte Forscher sind auch am Wochenende da. Ich vermute, dass die Speisekammer und das Mittagessen (nur am Samstag) ein zusätzlicher Anreiz dafür sind. Leides “muss” das Service-Personal deshalb jeden Wochentag arbeiten.

Ansonsten gibt es auch keine festen Arbeitszeiten. Jeder kann kommen und gehen wann er will oder ganz von zu Hause arbeiten. Allerdings gilt damit vermutlich auch das Prinzip: “Was als Arbeitsleistung zählt ist das Ergebnis”

Das Gästehaus

Untergebracht bin ich hier in einer Wohnung, die Microsoft für seine Gäste gemietet hat.Die Wohnung hat ein großes Ess-/Wohnzimmer, eine Küche und drei Schlafzimmer, die jeweils ein kleines Bad haben.

Das hier so gut aufgeräumt ist erstaunte mich zunächst. Aber schnell wurde klar: Mit einer Studeten-WG hat das hier wenig zu tun. Meine Unterkunft ist eher mit einem Hotel vergleichbar.

Wir haben einen Ansprechpartner, einen Mann namens Babu, der von Microsoft dafür bezahlt wird, dass er sich um unsere WG zu kümmert. Jeder Tag werden hier Wohnzimmer und Küche geputzt und der Kühlschrank gefüllt, selbstverständlich auch Sonntags. Falls das “Bitte nicht stören” Schild nicht an der Schlafzimmertüre hängt, wird auch dieses geputzt und das Bett neu bezogen. Jeder Bewohner hat einen Korb für schmutzige Wäsche welcher Mo, Mi und Fr abgeholt wird. Zwei Tage später liegt die gewaschene Kleidung dann vor der Schlafzimmertüre. Babu macht diese Arbeiten aber nicht selbst, er hat dafür wieder eigenes Personal. Wenn sein Personal hier tätig wird, ist er aber immer dabei um zu kontrollieren, dass diese die Arbeit auch seinen Wünschen entsprechend erledigen.

Ich habe den Eindruck dass diese Arbeitsweise in Indien grundsätzlich sehr beliebt ist: Tätigkeiten werden hier in kleine Arbeitsschritte (Blumen gießen, Fenster putzen, Boden putzen) aufgeteilt und jeder wird von einem dafür vorgesehenen Spezialisten erledigt. Meist ist währenddessen ein Chef dabei, der selbst keines der Arbeitsgeräte in die Hand nimmt aber genau überwacht dass die Arbeit ordentlich erledigt wird.

In der Küche gibt es Kaffee, Tee, Milch, Kornflakes, Toastbrot, Butter, Marmelade, Fruchtsaft, Obst und Kekse. Alles andere müsste man selbst kaufen. Vielleicht würde man es auch auf Wunsch von Babu bekommen. Ich weiß es nicht, es war mir bisher auch egal - ich Frühstücke in der Regel im Büro, dort bekomme ich das Frühstück auch umsonst aber die Auswahl ist größer und ich treffe meine Kollegen.

Ich vermute dass “Interns” (Praktikanten) wie ich selten in der WG und hauptsächlich im Büro sind. Zumindest treffe ich meine zwei Mitbewohner dort öfter als in unserer gemeinsamen WG.

Der eine Mitbewohner hatte schon ein paar Tage nach meiner Ankunft seine Abreise, ich habe ihn kaum kennengelernt.Der andere Mitbewohner ist Inder, hat aber auch einige Zeit in den USA gelebt. Er ist sehr nett und hilfsbereit versucht aber auch mich vor allem zu bewahren was in seinen Augen einem verwöhnten Europäer nicht zumutbar ist. Es ist viel Überzeugungsarbeit nötig ihm dies auszureden.

Unsere Wohnung ist in einem Mehrfamilienhaus, die anderen Wohnungen gehören nicht zu Microsoft. Das Haus heißt “Orchard View”, auf Deutsch also “Obstgarten Blick”. Ich habe den Obstgarten aber noch nicht gesehen. Wie alle anderen Häuser hier ist es umzäunt und rund um die Uhr von mindestens einem uniformierten Wachmann bewacht. Der Wachmann sitzt den ganzen Tag am Tor. Falls ein Bewohner kommt, springt er sofort auf um diesem das Tor zu öffnen.

Hof und Garten unseres Hauses werden jeden Tag gereinigt. Aber das machen natürlich weder Babu (der ist ja nur für unsere Wohnung zuständig) noch einer der Wachmann (die bewachen ja) denn für jede Aufgabe gibt es hier einen Spezialisten…

In der Nachbarschaft haben angeblich auch bekannte indische Prominente einen ihrer vielen Wohnsitze. Leer sind die Straßen trotzdem nicht. Jedes Haus hat hier Wachmänner und es wir täglich sehr gründlich die Straße und gegebenenfalls das Auto geputzt. Dabei lässt aber jeder nur vor seinem Haus putzen. Dort wo kein Haus steht finden sind oft kleine Müllberge. Möglicherweise sind diese aber auch nur der beabsichtigte Ort um den Müll bis zur Ankunft der Müllabfuhr zwischenzulagern, wie in Deutschland die Mülleimer.

Ins Internet komme ich hier im Gästehaus mit meinem Laptop über WLAN. Die maximale Geschwindigkeit ist mit 70KB/s ausreichend. Die Latenz zu europäischen Servern ist aber sehr hoch was interaktives arbeiten (wie mit diesem Webblog) sehr anstrengend macht. Die Internetverbindung ist im Gästehaus aber deutlich besser als im Büro. Dort gibt es seit meiner Ankunft Probleme mit der Netzwerkverbindung zur Außenwelt. Diese sollen aber in spätestens 10 Tage behoben sein.

Die Hinreise

Es gibt keinen Direktflug von Deutschland nach Bangalore. Ich wählte die schnellste Variante bei der ich nicht Nachts in Bangalore ankomme. Diese dauert “nur” 14 Stunden, startet in Frankfurt, erfordert ein mal Umsteigen in Dubai und wird von der Fluggesellschaft Emirates angeboten.

Leider habe ich zu spät mit meinen Reisevorbereitungen (für mein erste >2 Wochen Reise im Leben - wie ich erst später bemerkt habe) begonnen. Die letzten Tage und Stunden werden sehr anstrengend. Vielen Dank an meine Eltern und Geschwister für die Hilfe.

Nach der Abreise läuft aber alles nach Plan. Mit einem großen Koffer und einem Rucksack Handgepäck beginnt die Reise Samstags gegen halb 11 mit dem Auto in Waldkirch. Um 11 geht es mit dem ICE über Mannheim zum Frankfurter Flughafen wo ich um 13 Uhr ankomme.

Abflug ist um 15:30, der Flug dauert 6,5 Stunden. Im Flugzeug hat jeder Sitz hat einen Touchscreen (also einen Monitor, der gleichzeitig als Eingabegerät fungiert, weil er erkennt auf welche Stelle der Zuschauer mit dem Finger draufdrückt). Zur Persönlichen Unterhaltung gibt es im wesentlichen drei Angebote: (a) Ein reichhaltiges Repertoire an aktuellen Filmen. (b) Verschiedene Computerspiele, die man mit einem Gamecontroller wie man ihn von Spielekonsolen kennt (siehe Foto) steuert (c) Informationen zum Flug, z.B.  eine Weltkarte auf der die schon zurückgelegte Flugroute rot eingezeichnet ist (Indiana Jones) oder Bilder von Kameras die Vorne und Unten am Flugzeug angebracht sind. Mich interessiert dieses Unterhaltungsangebot natürlich weniger, denn ich hatte noch keine Zeit mich auf meine wissenschaftlichen Gastgeber vorzubereiten und will mir “noch schnell” deren Arbeit durchlesen. Dass man im Flugzeug auch kostenlos alkoholische Getränke bekommt wusste ich gar nicht. Ich Befürchte dass meine Reise noch anstrengend wird und bleibe bei Wasser und Fruchtsäften. Eine Gruppe lustiger Ostasiaten in meiner Nähe macht von dem Angebot aber reichlich Gebrauch. (Wenn ich das richtig verstanden habe, gab es auch “The Famous Grouse”, den Whisky der Seit Monaten in unseren Kolping Gruppenräumen steht und den außer mir niemand wirklich zu mögen scheint) Seltsames das ich bemerkt hatte:  Die während des Fluges gezeigte Weltkarte auf der die Reiseroute abgebildet ist, zeigt nur Hauptstädte oder sehr große Städte. Einzige Ausnahme ist das österreichische Baden. Warum? - Ich habe keine Ahnung.

In Dubai habe ich 3,5 Stunden zum Umsteigen. Also leider keine Zeit etwas von der Stadt zu sehen. Der Flughafen scheint rießig, das Publikum international, die meisten Menschen westlich gekleidet, überall Geschäfte die Schmuck, Uhren, Markenkleidung und Luxusartikel verkaufen. Wahrscheinlich sieht der Flughafen einfach so aus wie jeder andere große Flughafen auf der Welt.

Der Flug von Dubai nach Bangalore dauert 4 Stunden. Wie auf dem ersten Flug versuche in auch zu schlafen. Wie auf dem ersten Flug weitgehend zwecklos - immer wenn ich eingeschlafen bin weckt mich die Stewardess um Essen oder Getränke anzubieten.

In Bangalore angekommen finde ich auch gleich einen Geldautomaten, bei dem ich mit meiner Kreditkarte Geld bekomme. Wichtig, denn ich hatte mich darauf verlassen und kein Geld um getauscht.

Vor dem Flughafen sehe ich gleich einen Fahrer von Microsoft der ein Schild mit meinem Namen hochhält. Er fährt mich zum Gästehaus in dem ich Untergebracht bin wo ich so um 11 Uhr lokaler Zeit ankomme.

Dort gehe ich zunächst mit einem anderen Intern (Praktikanten) Mittagessen. Er zeigt mir dabei die Umgebung. Danach erkunde ich die nochmal selbst, im wesentlichen um mich wach zu halten. Nach dem Abendessen gehe ich gleich ins Bett und schlafe ca. 10-12(?) Stunden. Am folgenden Tag, einem Montag, wird es um 10Uhr bei Microsoft losgehen…

Was machst du in Indien eigentlich? (Für nicht-Informatiker)

Kurze Antwort: Ich mache ein Internship bei Microsoft Research India, dem indischen Standort der “Forschungsabteilung” von Microsoft.

Microsoft unterhält mit Microsoft Research eine eigene Forschungsabteilung mit Standorten weltweit. Vereinfacht beschrieben sind diese Forschungsabteilungen Unis ohne Lehre, in denen die Mitarbeiter sich rein um die Forschung kümmern können. Dafür, so scheint zumindest mir, orientieren sich die Forschungsthemen sehr an den praktischen Bedürfnissen von Microsoft. Keine Lehre, also gibt es auch keine Studenten, die hier einen Abschluss machen. Dafür ist es aber gängig Studenten, meist PhD Studenten (also Doktoranden) aus der ganzen Welt einzuladen die für einige Wochen/Monate zusammen mit den hier angestellten Mitarbeitern an einem Thema forschen. Dies nennt man dann “Internship” was man wohl am besten mit “Praktikum” ins Deutsche übersetzen würde.

Im Januar 2010 hatte ich auf einer Konferenz in Madrid Aditya Nori, einen Forscher von Microsoft Resarch India, der an ähnlichen Themen wie ich arbeitet getroffen. Einige Wochen später schlug er mir in einer E-Mail vor, im Sommer 2010 für ein 12-wöchiges Internship nach Indien zu kommen und zusammen mit seinem Kollegen Akash Lal an einem gemeinsamen Thema zu arbeiten. Wir telefonierten ein paar mal, dabei bestätigte sich dass es große Überschneidungen unserer Forschungsinteressen gibt und es Sinn macht gemeinsam daran zu arbeiten. Ich wollte zuvor noch viele andere Dinge an denen ich gerade arbeitete zu Ende bringen und mir lieber kalte und dunkle Monate in Deutschland ersparen. Deshalb verschoben wir das Internship letztlich auf die Zeit von ende September bis Mitte Dezember.

Beschränken der Bildwiederholrate unter Windows

Problem: Mein alter Monitor, ein Belinea 101910, ist defekt. Das Bild flackert, wie dieses Warcraft3 Bildschirmfoto andeutet. Allerdings nimmt das Flackern ab, desto niedriger Auflösung und Bildwiederholrate eingestellt sind und ist bei 800x600 mit 60Hz ganz verschwunden. Also noch lange kein Grund den Monitor wegzuwerfen ;-). Er ist perfekt geeignet als LAN-Party-Monitor für Spieler wie mich, deren Grafikkarte sowieso keine hohen Auflösungen erlaubt. Das verbleibende Problem bei dieser Idee? Das Einstellen der Bildwiederholrate auf einen niedrigen Wert! Für Spiele benötige ich eines dieser Windows Betriebsysteme. Dort lässt sich zwar die Bildwiederholrate für den Windows Desktop manuell einstellen, doch beim Umschalten der Auflösung verwenden Spiele immer die höchst mögliche Bildwiederholrate, die der Treiber erlaubt. Der Standard Windows Monitortreiber wiederum bestimmt die höchst mögliche Bildwiederholrate mit Hilfe der EDID des Monitors. Die Lösung: Spezifiziere die EDID, selbst mit Hilfe einer .INF Datei. Dabei folgte ich den Ideen eines Leitfadens von sevenforums.com. Die Schritte zu einer Grafikausgabe deren Bildwiederholrate möglichst niedrig ist, waren dann die folgenden: * Auslesen der EDID des Monitors. Funktionierte mit dem im Leitfaden empfohlenen Program Phoenix bei mir nicht, dafür aber mit moninfo * Schreiben einer eigenen EDID. Die zuvor ausgelesenen Daten (einzeln, von Hand) in Phoenix eintragen und die maximale Bildwiederholrate auf 62Hz setzen. Abspeichern lieferte die folgende Datei: Belinea101910at60Hz.dat * Erstellen der .inf Datei. Die abgespeicherte .dat Datei mit moninfo öffnen und im Menü “File” den Eintrag “Create INF” anklicken. Mein Resultat war die folgende Datei: Belinea101910at60Hz.inf * Update des Monitortreibers. Zum Abschluss den Monitorteiber von Windows updaten und als Quelle die .inf Datei angeben. Nach dem obligatorischen Windows Neustart verwenden nun alle Spiele ein Bildwiederholrate von höchstens 62Hz und das Flackern hat ein Ende.

Ufolandung in Gundelfingen?

Aus Angst vor IHNEN, wollte ich mich in den letzten Monaten mit meinen Beweisen nicht an die Öffentlichkeit wenden. Doch nachdem nun auch fudder.de vorsichtig von der Wahrheit berichtet habe ich neuen Mut gefasst. Im April 2007 ist auf dem Radweg von Suggental nach Gundelfingen ein Ufo gelandet wie dieses Foto vom 20.4.2007 eindrucksvoll beweist. Durch die große Hitze der Raumschiffunterseite, die beim Eintreten in die Erdatmosphäre entstand, wurden alle Pflanzen unter dem Raumschiff verbrannt, sodass man sogar die Form erkennnen kann. Möglicherweise handelt es sich um einen Naboo N-I Starfighter der aus der angeblich fiktiven Star Wars Geschichte bekannt ist.